RealTalk: Ärzte und Medikamente

Unter einem meiner letzten Videos hattet ihr gefragt, ob ich nicht mal meine Wege raus aus der Erschöpfung aufzeigen könnte. Das tue ich natürlich gerne. Behaltet allerdings bitte im Hinterkopf, dass mich meine Erschöpfung ab und an nach wie vor beschäftigt. Dennoch habe ich in den vergangenen Jahren sehr viele Erfahrungen machen können, die ich gerne mit euch teile. Im heutigen ersten Teil dieser Artikel-Serie soll es um das Thema Ärzte und Medikamente gehen.

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raus aus der erschöpfung
https://youtu.be/jZuYuPWvpTs

Es gibt verschiedene Mittel und Wege um raus aus der Erschöpfung zu kommen oder sie zumindest erträglicher zu gestalten. Wichtiger Hinweis: Ich berichte hier nur aus meiner Erfahrung. Ich bin weder Arzt noch Therapeut.

Raus aus der Erschöpfung – mithilfe des Hausarztes

Mein Hausarzt ist in Sachen Erschöpfung meine erste Anlaufstelle. Er kennt mich bestenfalls auch aus Zeiten vor der Erschöpfung und kann die Gesamtsituation gut überblicken. In meinem Fall war er der erste, der eine Neurasthenie diagnostizierte, mich durch eine lange Krankschreibung und die anschließende Wiedereingliederung begleitete. Von ihm kam auch vor vielen Jahren schon die Empfehlung zu einer REHA (siehe Folgeartikel), die ich erst kürzlich und damit vielleicht viel zu spät erst angetreten bin.

Raus aus der Erschöpfung mithilfe des Hausarztes bedeutet, dass hier ein gutes Vertrauensverhältnis bestehen sollte. Außerdem finde ich es hilfreich, wenn der Schulmediziner mit frischen Ideen am Start und motiviert ist, sämtliche schulmedizinische Optionen als Begründung für die Erschöpfung zu erforschen und ggf. auszuschließen.

In dieser Hinsicht wurde mein Hausarzt mit der Zeit leider etwas träge, müde, erschöpft(?) ;-) – Es wurden regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt, die Folsäure, B-Vitamine und – auf mein Nachfragen hin – auch schonmal Vitamin D ermittelten. Diese Werte waren häufig ok, die Erschöpfung aber dennoch vorhanden. Erst vor einem knappen Jahr bat mich eine befreundete Medizinerin – wenige Jahre nach Abschluss ihres Studiums – mich nochmal auf den Kopf stellen zu dürfen.

Plötzlich standen ganz andere Sachen auf dem Programm: Schilddrüse, Allergiewerte, Zink, Selen, Vitamin-D, mehrere Stuhlproben, ein Wert der sich RANTES nennt, umfangreiche Ultraschall-Untersuchungen (hiervon wurde beim oben genannten Hausarzt nicht eine einzige durchgeführt) und weitere Dinge. Raus aus der Erschöpfung? Plötzlich war da wieder ganz viel Hoffnung. Prinzipiell versucht die Schulmedizin einen Grund im Körper für die fortwährenden Erschöpfungsphasen zu finden. Das kann bspw. eine Entzündung im Darm sein, auch kontinuierliche hohe Allergiewerte können den Körper stark beanspruchen und dauerhaft Energie entziehen Ein stark erhöhter RANTES-Blutwert kann auf Entzündungen im Zahn-Kieferbereich hindeuten. Gerade letzteres betreffend habe ich schon öfter davon gehört, dass Menschen ihre Erschöpfung losgeworden sind, nachdem der ein oder andere entzündete Zahnherd behandelt wurde. Noch verfolge ich diese Themen. Sollten sich für mich hier neue Erkenntnisse ergeben, teile ich euch das per Artikel und/oder Video mit.

Raus aus der Erschöpfung – mithilfe eines Facharztes

Mein erster Gang zum Facharzt/Psychiater erfolgte quasi gezwungenermaßen. Nach längerer Zeit der Arbeitsunfähigkeit meldete sich irgendwann die Krankenkasse und fordert – völlig zurecht – die Meinung eines Facharztes. Ich hatte sehr viel Respekt vor diesem Arzttermin. Ich wollte meine Geschichte nicht wieder einer fremden Person haarklein auseinanderbreiten müssen. Glücklicherweise bestätigten sich diese Vorab-Sorgen nicht. Nach einer kurzen Erklärung dazu, dass ich seit mehreren Jahren immer wieder mit nicht unwesentlichen Erschöpfungsphasen beschäftigt bin und einer Nachfrage bzgl. meiner Medikation, antwortete der Facharzt: “Dann schauen wir jetzt mal, dass da ein bisschen Schmackes hinterkommt.”

Wow, dachte ich! Raus aus der Erschöpfung? Endlich? Der Facharzt setzte ein Medikament ab, dass ich seit einiger Zeit auf Anraten meiner Hausärztin einnahm und stellte mich auf ein neues ein. Das war ein guter und wichtiger Schritt in Sachen ‘neue Energie’.

Raus aus der Erschöpfung – mit dem Therapeuten

Ein professioneller Gesprächspartner ist meiner Meinung nach der wichtigste Schritt um raus aus der Erschöpfung kommen zu können. Egal ob eine körperliche oder eine psychische Ursache zugrunde liegt. Erschöpft zu sein ist sowohl körperlich als auch mental eine enorme Belastung. Ich bin sehr froh darüber, dass ich meine Alltagserfahrungen in regelmäßigen Abständen mit meiner Therapeutin besprechen und reflektieren kann. Im Laufe der Jahre habe ich dank der Therapie sehr viel über meine körperlichen Grenzen und meinen Umgang damit gelernt. Der Weg in die Therapie ist kein Muss, sondern eine gute Erfahrung, die sich entlastend und befreiend äußern kann.

Zum Therapeut geht man übrigens nicht zwingend über den Hausarzt. Man sucht sich einen möglichen Ansprechpartner im Netz oder durch Empfehlungen im Bekanntenkreis, ruft den entsprechenden Therapeuten an und verbeinbart einen Termin. Wenn nach dem ein oder anderen Termin festgestellt wird, dass die Chemie beiderseitig stimmt, übernimmt der Therapeut die weitere Vorgehensweise (Antragstellung).

Raus aus der Erschöpfung – Medikamente

Wie oben bereits beschrieben, können auch Medikamente eine wichtige Hilfestellung in Sachen ‘Raus aus der Erschöpfung’ sein. Dabei geht es nicht darum, mit Medikamenten wichtige Bereiche zu überdecken, sondern ein stabileres Fundament zu schaffen, über das man dann effektiver am eigentlichen Problem – bspw. therapeutisch – arbeiten kann. Oft handelt es sich hierbei um Medikamente, die über einen bestimmten Zeitraum konstant eingenommen werden müssen.

Es gibt aber auch kurzfristig helfende Medikamente, die bspw. Panikattacken oder starke Unruhezustände dämmen können. Leider auch Symptome bzw. Themen, die oft mit der Erschöpfung einhergehen.

Schlusswort und Ausblick aufs nächste Thema

Frisch zurück aus einer psychosomatischen Rehabilitation (stationär) möchte ich euch natürlich von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten. Auch die Reha ist ein wichtiger Schritt um der Erschöpfung zu entkommen. Weiteres hierzu allerdings im nächsten Beitrag bzw. im nächsten Video.