Unser Projekt zum Thema regionale Küche liegt nun schon einige Wochen zurück. Alles in allem war es ein tolles Experiment, das in uns – und vielleicht auch ein wenig um uns herum – etwas bewegt hat.

Hier ein paar Gedanken, Fragen, Ideen, Ergebnisse:

Was wir konkret erreicht haben:

  • Gesünder gelebt.
  • Gewicht reduziert.
  • Nicht gehungert.
  • Wohler gefühlt.
  • Geld gespart (zumindest geringfügig).
  • Müll reduziert!
  • Horizont erweitert.

Was wir geändert haben bzw. woran wir derzeit/zukünftig noch arbeiten:

  • Wir kaufen möglichst viele Produkte regional. Das bezieht sich bspw. auf Honig, Gemüse, Äpfel/Apfelsaft, Eier, Brot.
  • Fleisch holen wir beim örtlichen Metzger, oder als Bioware.
  • Milchprodukte nach Möglichkeit aus der Region, sonst Bio. Langfristig haben wir uns das Ziel gesetzt, Joghurt selbst herzustellen (geht bspw. hiermit).
  • Möglichst wenig verpackte Ware kaufen um Müll zu reduzieren.
  • Unbedingt FairTrade-Produkte konsumieren, bspw. bei Bananen oder Schoko-/Kakao-Produkten.
  • Morgens keine frischen Brötchen. Erstens ist es in unserem Fall mit zu viel Fahrerei verbunden und zum anderen sind die BIO-Vollkornbrote aus der Region gesünder und schmecken auch ziemlich gut.

Was uns umgetrieben hat:

  • Ist es wirklich richtig, sich nur lokal zu ernähren? Sind wir nicht eine weltweite Gemeinschaft? Ist es nicht auch schön, Dinge aus anderen Teilen der Welt zu genießen und brauchen wir diese Produkte vielleicht sogar? Sollten unsere Bemühungen nicht eher dahin gehen, den fairen Handel auszubauen und CO2-freie Transporte zu ermöglichen? Ein Fazit hierzu (bei mamadenkt gelesen): Act Local – Respect Global! Bringt es sehr schön auf den Punkt.
  • Als Nachklang zum Projekt, haben wir uns gemeinsam den Film Taste the Waste
    angesehen. Schockiert mussten wir feststellen, wieviel hochwertiges Essen weggeschmissen wird, weil es irgendwelchen politischen oder wirtschaftlichen Richtlinien nicht entspricht. Wie sehr sind wir als Verbraucher mit dafür verantwortlich was in den Regalen der Discounter ausliegt und wieviel davon weggeschmissen wird? Welche überschüssigen Nahrungsmittel wandern in unserem Haushalt täglich in den Müll?
  • Idealerweise sollten wir ein wenig in der Zeit zurückrudern und uns wieder Selbstversorger-Wissen aneignen. Also einen eigenen kleinen Garten bewirtschaften. Kartoffeln, Gemüse, Obst nach Möglichkeit selbst anbauen/ernten, Gewächshäuser zu Hilfe nehmen, kompostieren, usw.
  • Immer öfter nervt mich die Tatsache, wie häufig wir das Thema Essen überhaupt bedenken. Sind wir nicht doch zu sehr verwöhnt?Eure Probleme hätten wir gerne‚, höre ich die Stimmen entfernter, in ärmeren Verhältnissen lebenden Menschen, die froh sind, wenn sie sich mittags zwischen einer Schüssel mit Reis, Reis oder Reis entscheiden können. Ich schlage die Gründung einer Weltmensa vor, die jeden Erdenbürger an sieben Tagen die Woche mit einer gesunden und ausgeglichenen Auswahl an Gerichten versorgt. Gerechte Güterverteilung mitinbegriffen.
  • Plötzlich laufen wir mit einem veränderten Bewusstsein durch unsere Einkaufsläden und stellen fest, wie wenig Produkte im Supermarkt mit einem Siegel für fairen Handel ausgezeichnet sind (bspw. im Schokoladen-/Kakaosegment). Sind wir uns im Klaren darüber, dass alle übrigen Produkte eigentlich einen Stempel aufgedrückt bekommen müssten, auf dem groß und unübersehbar ‚UNFAIR GEHANDELT‘ steht?

Alle Überlegungen und Gedanken zu diesem Thema hier aufzuführen, würde an dieser Stelle sicher den Rahmen sprengen. Darüber hinaus werdet ihr feststellen, dass die oben aufgeführten Stichpunkte mehr Fragen als Antworten bereit halten. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch am Gespräch beteiligt, eure Fragen ergänzt, eigene Erfahrungen mitteilt oder auch Antworten und Lösungsansätze verlinkt/präsentiert.

Ein wirkliches Fazit zu formulieren fällt mir eher schwer. Abschließend vielleicht eine letzte Überlegung: Auch die Menschen in unserer Region und die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze sind wichtig. Sie gehören zu meinem direkten Umfeld und lassen sich somit aus einer bewussten Lebenseinstellung nicht wegreduzieren. Daher werde ich mich gleich zum Döner-Mann begeben und dazu beitragen, dass er unserer Region nach Möglichkeit noch lange erhalten bleibt.

Entschuldigt die immer wieder viel zu langen Blogpausen. Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start ins Jahr 2013!