Wer kennt das nicht? Wochen, die über alle Maßen zermürbend sind, jede Energie rauben und uns manchmal wie ein abgekautes Kaugummi ins Wochenende spucken. Egal ob das die Arbeit mit uns macht, das Zuhausesein, die viel zu langen Feierabende an denen man eigentlich ins Bett gehen sollte, Renoviermaßnahmen, Termine, usw. Samstag abends hängen wir erschöpft in den Seilen und spätestens Sonntag ist ein in die Gänge kommen kaum noch vertretbar.

Du sehnst dich nach ganz viel Regen, der einen Tag vor dem Fernseher rechtfertigen würde und bekommst das herrlichste Spätsommerwetter. Kinder hingegen, sind voller Energie und Tatendrang. Sie springen auf dir rum, während du krampfhaft nach einer Sport-Live-Übertragung suchst. Also gehst du irgendwann raus, machst die Fahrräder startklar und obwohl du dich ganz und gar nicht danach fühlst, rollt plötzlich die gesamte Familie in Richtung Waldspielplatz und Eisdiele davon. Du mittendrin und nach bereits wenigen hundert Metern sind Müdigkeit und Erschöpfung wie verflogen.

Über eine Radtour in die Gänge kommen

Radtouren sind an den vergangenen Wochenenden für uns die naheliegendste Familienunternehmung gewesen. Das Wetter war super, die Kids hochmotiviert. Ich selbst, Möchtegern-Marathonfahrer mit zu wenig Zeit- und Energieressourcen, habe mich total darüber gefreut, mich wenigstens ein bisschen sportlich betätigt zu haben und durfte sogar den Anhänger mit dem Kleinsten drin ziehen. Die Strecken waren nicht länger als 20 Kilometer und dennoch sind wir mehrere Stunden unterwegs gewesen. Pausen auf die wir Lust hatten, Berge die hochgeschoben werden mussten, steile Abfahrten für die wie uns viel Zeit ließen und schließlich, wie oben bereits erwähnt, Waldspielplatz und Eisdiele.

Aufraffen als Energiequelle

Am Spätnachmittag trudeln alle wieder zu Hause sein. Geschafft von den Strapatzen, aber stolz auf das bestandene Abenteuer.

Ich glaube, das Aufraffen ist ein wichtiger Schritt in Richtung neue Energie. An Tagen wie diesen zu Hause zu bleiben, dem inneren Schweinehund nachzugeben und auf der Couch zu versauern, führt zu einem Mehr an Trägheit, macht noch müder und fördert die Erschöpfung. Was auch immer das ‘in die Gänge kommen’ sein mag. Ich glaube es ist besser diesem Drang ggf. etwas langsamer nachzugehen, als sich ihm gar nicht hinzugeben. Dann wird aus dem vermeintlichen Marathon-Training eben nur eine gemütliche Ausfahrt mit der Familie. Ich habe festgestellt, dass man auch hier nicht unerhebliche Trainingsreize setzen kann – Stichwort: Fahrradanhänger.

Zumindest geht es mir nach dem Aufraffen und dem in die Gänge kommen i.d.R. besser, als wenn ich zu Hause geblieben wäre. Wieviel Energiereserven stehen euch an Wochenenden zur Verfügung? Zu welchen Dingen würdet ihr euch oft gerne aufraffen, könnt aber die erforderlichen Kraft-Ressourcen dazu nirgends finden?