Aller Anfang muss nicht schwer sein.

In meinem vorletzten Artikel ging es um das Thema Erschöpfung. Im darauffolgenden Thema um das bedingungslose Grundeinkommen als Mittel, Erschöpfung und Burn Out entgegen zu wirken. Mit diesem Artikel schließe ich nun den Kreis und starte in ein neues Thema: Passives Einkommen. Ideen für den Aufbau eines automatisierten Einkommens zu sammeln, ist der erste Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit.

Ich beobachte das Thema bereits seit einigen Jahren. Verschiedene Versuche und Projekte haben zu ersten Einnahmen geführt und die Erfahrungen hierzu möchte ich als erste Ideen für eure Bemühungen mit euch teilen. Eine zentrale Frage hinter den vorgestellten Ideen ist stets: Ist passives Einkommen ohne Startkapital möglich?

Wie bei vielen meiner aktuelleren Artikel, gibt es auch zu diesem Thema einen dazugehörigen Beitrag in meinem YouTube-Kanal. Über untenstehende Bild kommt ihr direkt zum Video.

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Passives Einkommen – Warum?

Die Gründe hierfür erschließen sich eigentlich aus dem oben verlinkten Artikel zum bedingungslosen Grundeinkommen. Es kann immer wieder zu Lebensphasen kommen, in denen das Geld knapp wird. Krankheit (Erschöpfung), zu knappe Zeitressourcen durch Familie, Pflege, Hausbaustelle, usw. Sich in diesen Phasen auf ein Grundeinkommen stützen zu können, schafft sehr viel Entlastung. Nicht umsonst stößt das Thema BGE nach und nach auch im Bundestag auf offene Ohren. Da ein bedingungsloses Grundeinkommen jedoch (noch) nicht (wirklich) in Sicht ist, stellt sich die Frage, inwiefern eigenständig eine finanzielle Basis zu schaffen ist.

Passives Einkommen ohne Startkapital generieren – Geht das überhaupt?

Letztendlich ist es eine Frage der Definition. Selbst das passivste Einkommen setzt meiner Meinung nach immer eine Aktion voraus. Schreibst du Bücher und verkaufst sie über amazon oder andere Plattformen, müssen diese Bücher erstmal erstellt werden. Damit gehst du nicht zwingend in eine finanzielle Vorleistung, aber investierst erstmal Zeit. U.U. fällt auch nach der Veröffentlichung Zeit in Form von Marketing-Maßnahmen, Analytics oder Suchmaschinenoptimierung an. Startet jedoch der Verkauf deines Buches und überschreiten die Einnahmen irgendwann deinen vorigen Invest, hast du dir ein passives Einkommen ermöglicht.

Das Buch stellt eine Art Automatismus dar. Du hast Zeit investiert, um diesen Automatismus zu generieren. Ist er erstmal da, kann er – je nach Qualität – mehr oder weniger Geld verdienen und das eigenständig. Das verschafft dir Zeit, um dich einem neuen Automatismus zuzuwenden. Wobei es sich entweder erneut um ein Buch oder um ein ganz neues Thema handeln kann. Und hier ist der Fun Fact: Ziel sollte meines Erachtens immer sein Dinge zu tun, die dich erfüllen, dir Spaß machen oder dir sogar neue Horizonte eröffnen. Bspw. dadurch, dass du dich in neue Themen reindenkst, denen du schon immer mal nachgehen wolltest, bisher aber nie die Zeit dafür hattest.

Das Prinzip wäre damit aber klar: Automatismus gegen Geld. Nicht Zeit gegen Geld. Dennoch erfordert die Erstellung des Automatismus einen zeitlichen Aufwand und: Automatismen kann außerdem eine kontinuierliche Pflege zukommen. Aber ja: Passives Einkommen ohne Startkapital ist durchaus möglich. Es sei denn, du bewertest einen zeitlichen Invest als Kapital.

Passives Einkommen – Idee Nr. 1: Steady und Patreon

Vermutlich hast du irgendeine spannende Idee. Du möchtest dich vom anstrengenden Berufsalltag ein wenig lösen und etwas Neues aufbauen bzw. einer anderen Tätigkeit nachgehen. Bspw. einen Blog, YouTube-Kanal oder Podcast starten, in dem du deinem Publikum von deiner Leidenschaft berichtest. Diese Kanäle können durchaus passives Einkommen generieren, benötigen aber natürlich eine gewisse Vorlaufzeit und auch eine kontinuierliche Pflege. Doch dazu später mehr. Über Plattformen wie Steady oder Patreon kannst du deine Community darum bitten, dich in deinem Vorhaben zu unterstützen.

Ich selbst nutze Steady, da es – zumindest zum Zeitpunkt als ich mich für eine der beiden Alternativen entscheiden musste – den deutschen Rechtsformen entspricht und meines Wissens auch eine deutsche Plattform ist. Patreon scheint sehr viel größer und populärer, stammt aber aus den USA. (Diese Angaben aber ohne Gewähr. Informier dich hier einfach selbst nochmal, was besser zu deinem Vorhaben passt.)

Das Prinzip ist relativ einfach, schnell erklärt und funktioniert in etwa so: „Mein Steady-Profil findest du bspw. hier: https://steadyhq.com/de/schaumimohr. Wenn dir gefällt was du hier liest, kannst du mich gerne über einen kleinen monatlichen Mikro-Betrag unterstützen und mir somit dabei helfen, weitere informative Artikel zum Thema ‚passives Einkommen‘ zu erstellen.“ ;-)

Hinweis am Rande: Ich möchte in diesem Artikel eine Art Übersicht schaffen und Ideen zum passiven Einkommen vorstellen, die für mich funktionieren. Auf jeden einzelnen Bereich tiefer einzugehen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Zum Bereich Steady gibt es bspw. noch sehr viel mehr zu sagen. Hierzu folgen dann im weiteren Verlauf weitere Artikel, in denen ich auf die einzelnen Ideen konkreter eingehe.

Idee Nr. 2: Bücher schreiben

STOP! Sollte das Schreiben nicht dein Ding sein, dann überspringe nicht diesen Abschnitt, denn: Bücher schreiben ist nicht gleich Bücher schreiben.

Mit den Himmelsstürmern habe ich im August 2020 mein erstes Buch im Selfpublishing-Format veröffentlicht. Es handelt sich um ein Jugendbuch bzw. einen Jugendroman, der den Auftakt einer Serie darstellt. Ich mag es, mir Geschichten zu überlegen und diese aufzuschreiben. Daher würde ich das Erzählen/Aufschreiben/Spinnen von Geschichten zu einer meiner Lieblingsleidenschaften zählen. Hiermit Geld zu verdienen wäre ein Traum und der Einsatz hierfür würde für mich nur anteilig als Arbeitszeit zählen.

Das Veröffentlichen von Büchern bedarf natürlich einer gewissen Vorlaufzeit und u.U. auch einen Vorabinvest. Verkauft sich das Buch aber und übersteigen die Einnahmen irgendwann die zuvor erbrachten Investitionen, generiert es ein passives Einkommen. Ein Roman ist hierfür eigentlich eher ungeeignet. Findet man keinen Verlag, bleibt man auf Kosten für Lektorat, Korrektorat, Illustrationen, Cover-Gestaltung, Vermarktung u.s.w. selbst sitzen. Bei den Himmelsstürmern ist es fraglich, ob sie jemals den Grad zwischen Vorabinvest und Gewinn überschreiten werden. Aber du musst ja keinen Roman schreiben.

Hast du ein Händchen für Rätsel, Knobeleien, Sudokus und ähnliches? Dann stelle eine Sammlung selbsterdachter Materialien zusammen und veröffentliche sie als Buch. Unsere Kids haben in Zeiten der Schulschließungen von ihren Omas Malbücher geschenkt bekommen. Erst beim zweiten Hinsehen fiel mir auf, dass diese von einer kreativen Person selbst erstellt und bei amazon zum Verkauf angeboten wurden. Kannst du schöne Malvorlagen für Kinder erstellen? Fass sie in einem Buch zusammen. Oder anders gefragt: Was ist dein Thema? Interessierst du dich für Kaminöfen, kreatives Basteln, Selbstversorgung, Altbausanierungen, Linkshändergitarren, Regenwurmkomposter oder Kettcars für Erwachsene? Vielleicht geht es dir nicht so leicht von der Hand einen Roman zu verfassen. Aber jeder nennt irgendein Hobby sein eigen oder ist auf einem speziellen Gebiet ein kleiner Experte. Sammel dein Wissen, stelle es zu einem Ratgeber zusammen und veröffentliche ein Buch. Und wer weiß? Vielleicht findest du sogar einen Verlag, der es gerne für dich publiziert.

Bestimmte Bücher lassen sich natürlich auch als Hörbücher umsetzen, die wiederum als Automatismus dienen können.

Passives Einkommen – Idee Nr. 3: Bloggen/YouTuben/Podcasten

Sprechen wir bereits über Spezialisierungen, sollten die Bereiche Blog, YouTube oder Podcast nicht fehlen. Wenn bspw. das Renovieren alter Häuser dein Thema ist, dann nimm die Leute mit auf deine Baustellen. Erkläre ihnen deine Tipps und Tricks in Ton, Bewegtbild oder auch verschriftlichten Anleitungen. Oder spielst du Zuhause viel mit deinen Kindern? Dann erstelle Empfehlungen über pädagogisch wertvolles oder nachhaltiges Spielzeug. Sind Klamotten dein Thema, gleichzeitig aber auch deren faire und wertschätzende Herstellung, dann erzähl es der Welt.

Ein Blog lässt sich über Werbepartner oder Affiliates monetarisieren. YouTube bietet ab 1000 Abonnenten und 4000 Stunden Abspielzeit den Einstieg in ein Partnerprogramm und damit die Monetarisierung deines Kanals duch das Einblenden von Werbebannern. Auch für Podcasts finden sich Werbepartner. Alle drei Dinge lassen sich übrigens hervorragend miteinander kombinieren. Ein ausführlicher Blogartikel kann ein darin eingebettetes YouTube-Video oder auch einen Podcast-Beitrag seo-technisch hervorragend unterstützen.

Klingt nach sehr viel Arbeit? Ja. In diesem Fall kann aller Anfang tatsächlich etwas schwerer/aufwändiger sein. Bedenke allerdings, dass du – wie eingangs erwähnt – an Automatismen arbeitest. Ein richtig gut recherchierter und für den Leser hilfreicher Blogartikel zu einem relevanten Thema kann kontinuierliche Einnahmen generieren. Auch Jahre nachdem der Artikel verfasst und veröffentlicht wurde. Ein YouTube-Kanal mit zahlreichen wertvollen Videos, die immer wieder von Suchenden gefunden werden, erzeugt fortwährend Einnahmen. Selbst wenn du für längere Zeit aus gesundheitlichen oder anderen Gründen ausfällst, generieren die zuvor erzeugten Inhalte weiterhin Profit.

Idee Nr. 4: Photovoltaik

Die für mich derzeit wohl passivste Einnahmequelle ist unsere neue Photovoltaik-Anlage. Aber auch hier gilt natürlich: Die Investitionskosten müssen erst einmal ausgeglichen werden, was noch ein paar Jahre dauern wird. Aber im Anschluss daran verdient die Anlage Geld durch Einspeisung oder reduziert die monatlichen Stromkosten durch Eigenverbrauch. Es ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen einmal am Tag ganz entspannt im Sessel zu sitzen, die PV-Anlagen-App am Handy zu öffnen und nachzuschauen, wieviel Strom wir heute produzieren konnten. Ich würde die Anlage zukünftig gerne erweitern und recherchiere immer mal wieder auch zum Thema Kleinwindkraftanlagen, um auch nachts eine gewisse Stromabdeckung zu gewährleisten.

Passives Einkommen ohne Startkapital – Idee Nr. 5: Klamotten verkaufen über Seedshirt, Spreadshirt & Co

Hierüber muss man nicht allzu viele Worte verlieren. Wenn du Ideen für gute und ansprechende T-Shirt-Designs hast, kannst du unter Spreadshirt, Seedshirt oder einem der vielen anderen Anbieter, Klamotten verkaufen. Ich selbst nutze und empfehle Seedshirt. Der Kontakt ist super und persönlich. Mir gefällt das faire Bio-Label ‚Stanley & Stella‘ und Seedshirt ist hier der Anbieter mit dem größten Farbspektrum. Einen Eindruck von meinem Shop kannst du dir unter www.gespraechsstoff.org verschaffen.

Wenn du Ideen für Shirts und Motive aber nicht das nötige Handwerkszeug hast, kannst du über twago oder fiverr einen Dienstleister finden, der deine Designvorstellungen in die Tat bzw. in ein verwertbares, digitales Format umsetzt.

Idee Nr. 6: Digitales Kursmaterial erstellen

Wenn du etwas ganz besonders gut kannst, dann liegt es nahe, es anderen Menschen zu vermitteln. Egal ob es sich dabei um das Spielen eines Musikinstruments handelt, Skills mit der Arbeit von Office-Produkten, Fähigkeiten im Bereich der Webentwicklung, usw. Dieses Wissen kannst du bspw. über einen VHS-Kurs verteilen, in dem du aber nur eine begrenzte Anzahl an Menschen unterrichten kannst. Außerdem musst du deine Kurse immer wieder halten. Ein klassisches Beispiel für nicht-passives Einkommen, denn es liegt der Tausch Zeit gegen Geld vor.

Erstellst du hingegen digitales Kursmaterial, das du bspw. über Udemy oder eine andere Lernplattform anbietest, hältst du deinen Kurs genau ein mal. Vor der Kamera und für potentiell tausende von Schülern. Anders als beim VHS-Kurs kreierst du einen Automatismus, der ab Onlinestellung ganz automatisiert Einnahmen generiert. Und statt den gleichen Kurs immer wieder halten zu müssen, kannst du dich auf die Erstellung eines neuen konzentrieren.

Passives Einkommen ohne Startkapital – Idee Nr. 7: App-Entwicklung

Passives Einkommen lässt sich häufig nicht ganz ohne entsprechende Skills erzielen. Beherrschst du bspw. die ein oder andere Programmiersprache, könntest du in die App-Entwicklung starten. Die fertige App ist dein Automatismus, der natürlich eine entsprechende Vorlauf- bzw. Entwicklungszeit voraussetzt. Nach Fertigstellung und je nach Qualität allerdings auch zu unverhältnismäßig hohen Einnahmen führen kann. Ein Thema, das ich unbedingt angehen möchte. Insbesondere in die Spiele-Entwicklung würde ich sehr gerne einsteigen. Allerdings fehlt es hierfür nach an den erforderlichen Skills und an der Zeit, diese zu erarbeiten.

Passives Einkommen – Sonstige Ideen

Hinsichtlich eines passiven Einkommens stolpert man oft über die Themen Aktien, Börse und ETF. Hiermit bin ich noch nicht so ganz warm geworden. Es laufen zwar erste Recherchen, aber ob ich dbzgl. am Ball bleiben werde, kann ich derzeit noch nicht bemessen.

Für Musiker gibt es natürlich auch Möglichkeiten der Monetarisierung. Plattformen wie Spotify, Deezer, Napster & Co zahlen entsprechende Tantiemen für Abspielzeiten. Hier kommt es natürlich auf eine gute Musikqualität und auf eine entsprechende Eigenvermarktung an. Mit meiner Musik bin ich leider noch nicht an diesem Punkt angelangt. Hier wäre mir gute Qualität wichtig. Das erreicht man entweder über viel KnowHow und ein gutes Home-Recording-Equipment oder man geht in ein Studio. Hier sehe ich bei mir noch keine Rechtfertigung der Kosten. Vielleicht später mal.

Drop-Shipping wird häufig als eine wichtige Anlaufstelle in Sachen passives Einkommen genannt. Das Prinzip ist simpel: Du verkaufst Produkte, die du eigentlich gar nicht hast. Diese werden vom Hersteller direkt an den Kunden geliefert und eine entsprechende Verkaufsprovision landet bei dir. Soweit – bspw. mit Shopify – auch nicht schwierig aufzusetzen. Allerdings halte ich das Auffinden eines geeigneten Nischenprodukts sowie dessen ‚AndenMannbringen‘ bzw. seine Vermarktung für zeitaufwändig. Da ich hier bislang noch keine Erfahrungen sammeln konnte, möchte ich mich zur Thematik (noch) nicht äußern.

Raum vermieten. Im Stil von Mietwohnungen oder gar ganzen Immobilien wäre das für mich an dieser Stelle zu weit ab vom Thema und der Vorabinvest fern meiner finanziellen Möglichkeiten. Aber einen autarken Bauwagen aufs Grundstück stellen, so richtig hübsch renoviert und gut ausgestattet. Oder das Haus zur Verfügung stellen, während man selbst unterwegs ist … Warum nicht? AirBnB wäre bspw. eine passende Plattform, um Einnahmen durch die Vermietung von Räumlichkeiten zu erzielen.

Passives Einkommen – Mein Fazit zum ersten Artikel

So weit ein paar erste Ideen zum Thema passives Einkommen. Vieles ist ohne Startkapital möglich, einiges möchte ich noch durchtesten und andere Optionen schließe ich generell für mich aus. Der Schlüssel liegt meines Erachtens in der Erstellung von Automatismen. Diese Automatismen sollten bestenfalls auf Themen gründen, die zu einem passen und mit denen man sich gerne befasst. Trifft dies zu, kommt einem die Arbeit hieran weniger als tatsächliche Arbeitszeit vor.

Ich denke, dass man die Ansprüche zu Beginn möglichst gering halten sollte. Die Freude über die ersten eintrudelnden Euros ist natürlich groß, aber sie brauchen ihre Zeit und anfangs werden es nicht unbedingt viele sein. Wie schnell das ganze vonstatten geht, ist natürlich abhängig davon, wieviel Zeit man in den Aufbau passiver Einnahmequellen investieren kann.

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